Der Winter war lang und zog sich gefühlt bis in den Mai, doch endlich waren mehr Menschen geimpft und die Sonnenstrahlen fühlten sich wärmer an. Mit dem Gefühl einer neu gewonnenen Freiheit wurde auch der Wunsch geäußert, Begegnungen wieder zu ermöglichen.
Die Initiativgruppe hatte in ihren Telefon-Konferenzen überlegt, wie ein Treffen im Freien mit begrenzter Teilnehmerzahl gestaltet werden könnte, und sich für das Format Lesung zum Thema „Fundstücke aus dem Bücherhäusle“ entschieden. Als möglicher Termin wurde der Tag der Nachbarschaft, der 28.05.2021, vorgesehen.
Peter Höfer, ehemaliger Lehrer am ASG und Leiter einer Theatergruppe, wurde gefragt, ob er sich vorstellen könnte, etwas aus einem Buch vorzulesen. Zur Freude aller sagte er sofort zu. Ein passendes, humorvolles Buch war schnell gefunden: Joachim Meyerhoff erzählt in „Ach diese Lücke, diese entsetzliche Lücke“ die Geschichte seiner Schauspielausbildung, während der er drei Jahre als Gast in der Villa seiner exzentrischen Großeltern in München verbringen durfte.
Nach dem langen nasskalten Wetter spielte am 28. Mai das Wetter mit und die Sonne lachte vom Himmel. Peter Höfer hatte sich freundlicherweise bereit erklärt, nicht nur am Spätnachmittag in Freien, sondern auch nach dem Kaffeetrinken im Samariterstift aus dem Buch vorzulesen, was auf großes Interesse stieß: 20 Zuhörerinnen und Zuhörer waren gekommen um ihn zu hören. Umrahmt wurde das Ganze von Herrn Krauss, der mit seiner Partnerin zwei Leonberger Hunde mitgebracht hatte und auf der Drehorgel spielte. Der anschließende Beifall und der Wunsch nach einer Wiederholung zeigten deutlich, wie sehr sich die Anwesenden über die gelungene Abwechslung freuten.
Um 16.30 Uhr fand dann im Innenhof am Brunnen die Lesung für die Nachbarschaft statt. Dazu waren etwa 10 Interessierte gekommen, die gespannt der Lesung des ehemailigen Lehrers lauschten. Alle zeigten sich erfreut, sich endlich wieder einmal in einer größeren Runde, wenn auch mit dem gebotenen Abstand, treffen zu können.
Auch hier wurde der Wunsch nach einer Wiederholung geäußert. Peter Höfer war von der Resonanz sichtlich angetan und erklärte sich bereit, bei Gelegenheit wieder zu lesen. Ein passendes Buch dafür dürfte sich im Bücherhäusle finden.
Am Rand der Sitzgruppe hatte Linda Haug ein Plakat aufgestellt. Auf die ausgelegten Zettel konnte man schreiben, welche Orte man in der Nachbarschaft besonders schätzt, und diese Zettel dann aufhängen, was zu angeregten Gesprächen führte.
Als man sich um 18 Uhr voneinander verabschiedete, waren sich alle Beteiligten, einschließlich Peter Höfer, einig, dass dies nur ein Anfang war. Weitere Treffen dieser Art sollen folgen.