Gut, dass es seit fünf Jahren das ‚Bücherhäusle‘ in Leonberg beim Samariterstift gibt!
Doch das Häusle ist keine gediegene Bibliothek sondern ein ausrangiertes Telefonhäuschen. Mit der Privatisierung des ehemaligen Staatsbetriebes Deutsche Bundespost 1992 und dessen Aufteilung in die Unternehmen Deutsche Post AG, Deutsche Telekom AG und Postbank erhielten die Telefonzellen dann eine hellgraue Farbe und das Telekom-Logo. Mit dem Aufkommen der schnurlosen Telefone und der Internet-Telefonie verschwanden sie ganz aus dem Straßenbild und kamen meist gleich zur Verschrottung.
Ein Leonberger Ehepaar erfuhr 2015 von Bekannten, dass diese zufällig in Waldenbuch eine alte Telefonzelle entdeckt hatten, die man mit einem Regal zu einer kostenfreien Leihbücherei umfunktioniert hatte. Gisela und Heinz Dittrich fanden die Idee so gut, dass sie die ehrenamtlichen Mitglieder der neu gegründeten Initiativgruppe „Zeit für Menschen – Wohnviertel am Blosenberg“ überzeugen konnten, auch für das Gebiet zwischen Seestraße und Römerstraße diese Einrichtung zum Büchertausch zu schaffen. Mit einem Ikea-Regal ausstaffiert, wurde das erste Leonberger Bücherhäusle am 5. September 2015 eingeweiht. Was ehrenamtliches Engagement alles bewirken kann!
Es ist erstaunlich, wieviel Bücher seitdem wöchentlich anonym ins Bücherhäusle gebracht werden und wie schnell sie Ausleiher*innen finden. Die Bandbreite der eingestellten Literatur reicht inzwischen von einer Klassik-Ausgabe der Werke von Adelbert von Chamissi aus 1899 bis zu aktuellen Krimis von Mankell.
Aus Anlass des fünfjährigen Bestehens bedankt sich die Initiativgruppe bei beiden für das fortwährende freiwillige Engagement und natürlich bei allen Tauschenden, Interessierten und Bücherwürmern, die mit ihren Gaben das Bücherhäusle zu einer bekannten Anlaufstelle machen.
Alle Bewohner*innen des Wohngebiets sind herzlich eingeladen, sich einmal zur Buchausleihe oder als Buchspender*innen beim Bücherhäusle an der Seestraße 74 zu treffen!
Die ganze Geschichte finden Sie im Anhang als PDF.