Ein gutes Händchen und viel Freude mit der ehrenamtlichen Arbeit für den neu gewählten Bürgerausschuss – mit diesem guten Wunsch eröffnete Bürgermeisterin Annette Bürkner die Bürgerversammlung in der Friedrich-Glück-Halle. Sie dankte den ausscheidenden Bürgerausschussmitgliedern für deren Arbeit in den letzten Jahren und den Kandidaten für die Bereitschaft zur Mitarbeit.
Seit nunmehr über sechzig Jahren vertritt der Bürgerausschuss die Oberensinger Interessen, er leistet damit einen wertvollen Beitrag für die Ortsentwicklung und das Miteinander in Oberensingen.
Stadtrat und Bürgerausschussmitglied Dr. Matthias Hiller leitete zu den Themen der Bürgerversammlung über. Zum einen stellte die Stadtverwaltung die geplante Baulandentwicklung in Oberensingen vor. Heidrun Eissele, Stadtplanerin im Amt für Liegenschaften, Wirtschaftsförderung und Bürgerbeteiligung der Stadt Nürtingen erläuterte den Sachverhalt: Im März 2017 wurde durch Beschluss im Gemeinderat das Ziel eines moderaten Flächenwachstums bis in das Jahr 2035 ausgegeben. Hierdurch sollten 34 Hektar Bauland in Nürtingen gewonnen werden – insbesondere durch Nachverdichtung und Aktivierung von Brachflächen. In Oberensingen sind noch einige, wenige Flächen vorhanden.
So enthält das Gutachten der Stadt folgende mögliche Entwicklungsbereiche: An den Hinteren Burggärten wäre auf 1,57 Hektar Fläche eine einreihige Bebauung mit insgesamt 31 Flurstücken denkbar. Am Denkendorfer Weg geht es um 0,57 Hektar mit zehn Flurstücken. Die Fläche Im Äule mit 1,26 Hektar kann erst dann erschlossen werden, wenn dort der Hochwasserschutz hergestellt ist. In der Grötzinger Straße werden 50 neue Wohneinheiten entstehen. Auch eine Fläche im Haselweg mit 0,17 Hektar könnte zur Nachverdichtung gewonnen werden.
Gute Nachrichten überbrachte Eckart Krüger, Geschäftsführer der Nürtinger Gebäudewirtschaft, über die anstehende Sanierung der Friedrich-Glück-Schule. Auch zur Sanierung und zum Anbau des Kindergartens Denkendorfer Weg, der sechs Gruppen bekommen soll, konnte die GWN Pläne präsentieren. Der Sanierungsstau bei Kindergarten und Schule soll nun beseitigt werden, so Krüger. Geplant sind auch Photovoltaik- und Lüftungsanlagen. Mit 2,3 Millionen Euro soll die Schulsanierung in zwei Abschnitten bis nächstes Jahr fertig gestellt sein.
Im Anschluss legte Dr. Matthias Hiller seitens des Bürgerausschusses einen Tätigkeitsbericht ab, der die sechsjährige Amtszeit beleuchtete. Das Gremium musste wegen Corona ein Jahr länger im Amt bleiben, da eine Bürgerversammlung mit Neuwahlen im vergangenen Jahr nicht möglich war.
Beim Rückblick wurde deutlich, dass sich das Gremium sehr intensiv mit der Verkehrssituation, dem Hochwasserschutz für Oberensingen, der Sanierung von Kindergarten und Schule und der Fortentwicklung des Kornbeckzimmers beschäftigt hatte. Ein Höhepunkt der letzten Amtszeit war sicherlich auch 100 Jahre Eingemeindung nach Nürtingen, was 2019 gefeiert werden konnte und vom Bürgerausschuss organisiert wurde.
In der anschließenden Wahl wurden Simone Salzer, Levin Riehle, Dr. Franz Ackermann, Sandra Rainer, Henry Steinmetz, Dr. Jeanette Huttenlocher, Rainer Geissler, Helmut Beck, Andreas Bierlein, Helmut Püschel und Sarah von Lacroix in den Bürgerausschuss gewählt.
Bereits im Vorfeld hatten die Oberensinger Vereine und Organisationen in interner Wahl ebenfalls Vertreter benannt: Heike Bazlen (Samariterstiftung/Bürgerhaus Krone), Uwe Eisinger (Obst- und Gartenbauverein Oberensingen), Kai Fuchs (Freiwillige Feuerwehr Oberensingen), Frank Krebs (TSVO), Susanne Kröber (Bücherei Oberensingen), Reiner Lang (Hundesportverein Aichtal/Oberensingen), Doris Linder (Friedrich-Glück-Schule), Anna Oeffling (Tennisclub Oberensingen), Sylvia Unzeitig (Evangelische Kirchengemeinde Oberensingen-Hardt), Wilfried Wenzelburger (Kultur- und Hobbyverein Oberensingen), Klaus Wiederkehr (Katholische Kirchengemeinde) und Reinhard Wirnitzer (Liederkranz Oberensingen).
Daneben gehören dem Bürgerausschuss dessen Ehrenvorsitzender Günter Stoll und die drei Oberensinger Stadträte Jürgen Geissler (Oberensinger Liste), Thaddäus Kunzmann und Dr. Matthias Hiller (beide CDU) an.
